Phone Call to Hades

Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

Koproduktion der Münchener Biennale mit der Theaterakademie August Everding und enoa (european network of opera academies) mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

Komposition: Cathy van Eck; Dramaturgie: Isabelle Kranabetter; Regie: Blanka Radoczy;

Die Stimme als ein Phänomen des Übergangs steht im Zentrum nächtlicher Ereignisse. Stimmen bewegen sich zwischen Körper und Geist, Sinnlichem und Sinn, Affekt und Intellekt. Was passiert, wenn sich die Stimme vom Körper ablöst - wie es mittels technischer Medien perfektioniert wurde?

Im 19. Jahrhundert hatten die körperlosen Stimmen aus dem neuartigen Phonographen eine enorme Anziehungskraft: man konnte nun scheinbar die Stimmen der Toten konservieren und erneut vergegenwärtigen. Selbst der Forscher Thomas Edison arbeitete an einem Gerät zur Kommunikation mit dem Jenseits. Doch trotz des enormen wissenschaftlichen Fortschritts liegt die Schwelle zwischen Leben und Tod nach wie vor außerhalb unserer Imagination und Möglichkeit. Der Zugang ist allein den Sagengestalten unserer mythologischen Narrative vorbehalten. Und auch in der Orpheuserzählung ist es die Stimme, welche den Weg zu den Toten ebnet.

Die Stimmen des allabendlich an der Isar erklingenden Kunstgesangs werden nach und nach technisch modifiziert - nur Spuren der singenden Körper bleiben zurück. Die stimmlichen Transformationen sprechen wie aus anderen Welten zu uns. Es beginnt ein Spiel von Ver- und Entdecken, An- und Abwesenheit.

Cathy van Eck Komposition

Niederländische Komponistin und Klangkünstlerin. Ihre Werke sind für Instrumente, oft in der Kombination mit Live-Elektronik sowie für selbstgebaute und -gespielte Klangerzeuger. Sie studierte am Königlichen Konservatorium in Den Haag und an der Universität der Künste Berlin. Als Stipendiatin nahm sie an Kursen beim Centre Acanthes, dem Pariser IRCAM und an der Sommerakademie des Schloss Solitude in Stuttgart teil. Ihre Arbeiten wurden u.a. beim Gaudeamus Festival, bei TRANSIT, NYCEMF New York, Klangwerkstatt Berlin und den Klangspuren Schwaz aufgeführt. Zurzeit arbeitet sie an einer Dissertation am Orpheusinstitut in Gent. Seit 2007 unterrichtet sie Musik und Medien an der Kunstuniversität in Bern.

Isabelle Kranabetter Dramaturgie

Jungstudium an der Hochschule für Musik in Dresden, Dramaturgiestudium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding bei Prof. Klaus Zehelein, gefördert von  der Studienstiftung des deutschen Volkes, und als DAAD-Stipendiatin an der Université Paris 8.

Ab der Spielzeit 2012/13 freie Musiktheater-Dramaturgin und 2014 Referentin der Sparte ›Oper‹ bei Bayer Kultur. Musikjournalistische Arbeit für mehrere CD-Labels und seit 2014 freie Autorin für ›Musiktheater‹ und ›Alte Musik‹ bei WDR3.

Freie Dramaturgin im Bereich Musiktheater mit dem Arbeitsschwerpunkt ›Projektentwicklung‹ u.a. am Prinzregententheater und Gasteig München, Radialsystem Berlin, für das Europäische Zentrum der Künste Hellerau, das Festival d’Aix-en-Provence/De Nationale Opera Amsterdam/Aldeburgh Music/Fundação Calouste Gulbenkian/LOD muziektheater Gent/Polish National Opera Teatr Wielki (Aufführungen u.a. La Monnaie/De Munt, Philharmonie de Paris), das Staatstheater Darmstadt, die Nederlandse Reisopera, die Kölner Philharmonie, das International Festival of Contemporary Music of the Biennale di Venezia; Stipendiatin der Akademie »Musiktheater heute« der Deutsche Bank Stiftung.

Blanka Radoczy Regie

Aufgewachsen in Ungarn und in der Schweiz. Sie studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse für Bühnen- und Filmgestaltung. Während und nach dem Studium arbeitete sie in zahlreichen Produktionen als freischaffende Bühnenbildassistentin von Anna Viebrock u. a. am Theater Basel, bei den Wiener Festwochen, an der Volksbühne Berlin.

Nach dem Abschluss des Studiums folgten drei Jahre selbständige Berufstätigkeit im Bereich Bühnen- und Kostümbild, u. a. am Theater Osnabrück, Theater Heidelberg, in der Garage X in Wien und in der Kaserne Basel.

Seit Sommersemester 2014 studiert sie Regie für Schauspiel und Musiktheater an der Theaterakademie August Everding unter der Leitung von Sebastian Baumgarten.

Im Rahmen des Studiums entstanden bereits zwei Inszenierungen: Dekalog VI nach dem gleichnamigen Film von Kristof Kieslowski und Krieg und Krieg nach dem gleichnamigen Roman des ungarischen Autors László Krasznahorkai. 

Claudia Irro Kostüm

Claudia Irro, 1985 in München geboren, studiert Kostümbild an der HAW Hamburg bei Prof. Reinhard von der Thannen. Nach Assistenzen bei Produktionen von Christoph Marthaler, Sebastian Baumgarten, Benedikt von Peter, u.a. entstehen seit 2011 eigene Arbeiten als Kostümbildnerin am Theater Basel, Staatsschauspiel Dresden, Nationaltheater Mannheim, Münchner Volkstheater, Schauspielhaus Graz und am Theater Rampe in Stuttgart in Zusammenarbeit mit u.a. Frederik Tidén, Marie Bues, Simon Solberg, Jan Gehler und Alexander Eisenach. Nach einer Opernproduktion an der Biwako Hall in Japan 2012, (Regie: Georges Delnon) in Koproduktion mit dem Theater Basel, folgte eine Film- und Opernproduktion am ZKM in Karlsruhe und den Schwetzinger SWR Festspielen (UA 2014). Für Musiktheaterproduktionen an der Kaserne Basel, an der Bayerischen Staatsoper in München (Enzyklopädie) sowie für die Opern-Produktion Ulysse Exp. No 1, die in Lausanne BCV Hall zur Uraufführung kommt, entwarf sie ebenfalls die Kostüme. 

Besetzung & Credits

Komposition: Cathy van Eck

Dramaturgie: Isabelle Kranabetter

Regie: Blanka Radoczy

Kostüm: Claudia Irro

Sänger*innen: Elizabeth Marshall, Sopran; Bavo Orroi, Bassbariton; Andromahi Raptis, Sopran

Dauer: 30 min

Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

Koproduktion der Münchener Biennale mit der Theaterakademie August Everding und enoa (european network of opera academies)

Sprache: Deutsch

Enoa EU theaterakademi Pro Helvetia

Biografien

Elizabeth Marshall Sopran

Die Sopranistin Elizabeth Marshall wurde 1989 in London geboren und nahm im Oktober 2015 ihr Masterstudium in Operngesang an der Musikhochschule München und der Theaterakademie August Everding auf. Sie besitzt einen Abschluss in Musik der University of York und des Königlichen Konservatoriums in Den Haag. Unter anderem war sie als Donna Anna (Don Giovanni) in einer Produktion des Moon-Little Theatre mit dem London Repertoire Orchestra unter der Leitung von Peter Davies, als Gilda (Rigoletto) für die Brent Opera und als Hohepriesterin (Aida) auf dem Festival Opéra de Baugé unter der Leitung von Philip Hesketh zu sehen. Mit dem London Repertoire Orchestra unter der Leitung von Peter Robinson hat sie verschiedene Duette und Arien aus der Oper Rigoletto gesungen.

Ihr Oratorienrepertoire umfasst Poulencs Gloria, aufgeführt im britischen Konzerthaus Cadogan Hall mit Dirigent Manvinder Rattan. Bei der britischen Premiere und Tournee von Anja Djordjevics preisgekrönter Kammeroper Narcissus & Echo in der Inszenierung von Chris Hill erschuf sie die Rolle der Echo neu und trat damit im Kings Head Theatre London sowie im Lowry Studio Manchester auf. Der Theaterkritiker Keiron Quirke vom Londoner Evening Standard beschrieb Marshalls Leistung als „hinreißend“.

Marshall besuchte Meisterkurse bei Monserrat Caballé sowie Workshops bei Kenneth Montgomery, Roland Seiffarth, Jeremy Silver und zuletzt auch bei den Regisseuren Eva-Maria Höckmayr (Vitellia, Clemenza di Tito) und Balázs Kovalik (Fiordiligi, Così Fan Tutte). Außerdem wirkte sie in Workshops bei Opernszenen von Daniel Dooner (Lucia di Lammermoor) und Sébastien Dutrieux (Female Chorus in Die Schändung der Lucretia und Ellen Orford in Peter Grimes) mit.

Im Frühjahr 2016 ist Elizabeth Marshall mit Oresta Cybriwsky im Gartensaal des Prinzregententheaters in C. Bernd Suchers Reihe „Suchers Leidenschaften“ mit Werken der französischen Romantik zu hören. Außerdem besucht sie regelmäßig Repertoirecoachings an der polnischen Nationaloper in Warschau. Dabei wird sie vom European Network of Opera Academies und der Theaterakademie August Everding unterstützt.

 

 

 

 

Bavo Orroi Bassbariton

Der Belgische Bass-Bariton Bavo Orroi studiert Operngesang/Musiktheater an der Theaterakademie August Everding und an der Hochschule für Musik und Theater München bei KS Prof. Andreas Schmidt. Er sammelte erste Bühnenerfahrung u.a. als Zuniga in Carmen im Prinzregententheater in München unter der musikalischen Leitung von Karsten Januschke, als Cold Genius in King Arthur mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der musikalischen Leitung von Paul Goodwin, als Guglielmo in Così fan tutte mit La Petite Bande Academy unter der musikalischen Leitung von Sigiswald Kuijken und in Produktionen der International Belcanto Academy in Amsterdam. Vor seiner Gesangsausbildung in München studierte er Euphonium und Gesang im Lemmensinstituut in Belgien. 

Andromahi Raptis Sopran

Die 1991 geborene, kanadisch-griechische Sopranistin Andromahi Raptis absolvierte 2013 ihren Bachelor im Fach Gesang an der Universität von Toronto, wo sie bei Lorna MacDonald studierte. In Kanada sang sie in Mozarts „Ideomeneo“ (Ilia) und in Sullivans „The Pirates of Penzance“ (Mabel). Raptis war dreimal Preisträgerin beim Kiwanis Music Festival sowie 2011 Finalistin des Canadian Music Competition. 2013 wechselte sie nach München, wo sie 2015 ihr Masterstudium Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Theater abschloss. In dieser Zeit spielte sie Musetta in „La Bohème“ (Pasinger Fabrik), übernahm die Sopranpartie in Claude Viviers „Kopernikus“ (Münchener Biennale 2014) und sang 2015 in der Uraufführung von Konstantia Gourzis „Eros“. Beim Kurt-Weill-Festival 2015 sang sie Bessie im „Mahagonny Songspiel“ und spielte im gleichen Jahr die Clorinde in „Dr. Faust jun.“ (Gärtnerplatztheater). Derzeit studiert Raptis an der Theaterakademie August Everding und ist Mitglied der Gesangsklasse von Ingrid Kaiserfeld. In März 2016 nahm sie am Opernstudio von L'Opéra National de Lyon teil und sang dort die Partie des Bubikopfs in Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“.

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. OK