Staring at the Bin
Ausstellung
tgl. geöffnet von 18 - 23 Uhr
Produktion der Münchener Biennale
Komposition, Konzept, Regie: Meriel Price; mit: Karina Erhard, Philipp Kolb, Meriel Price, Johann Michael Schneider, Christoph Theussl; Video: Aron Kitzig; Kamera: Jonas Eisenschmidt;
»Staring at the Bin«, also ›Einen Mülleimer anstarren‹, ist die unmittelbare Begegnung von Öffentlichkeit, Musik und Theater, unangekündigt und unerwartet, eine Sammlung von Miniatur-Performances im öffentlichen Raum, so winzig, dass sie wie zufällige merkwürdige Begebenheiten erscheinen.
Musikalische und theatrale Ereignisse werden nahtlos ins urbane Leben eingebettet, maximal reduziert, als Pause, als Impuls, Wiederholung oder Variation. Eingerahmt und fokussiert wird das Alltagsleben zur Grundlage intimer Interaktion.
Der unmittelbare Kontakt des Publikums mit dem Werk, ganz ohne ›künstlerischen‹ Kontext ermöglicht eine neue Beziehung, eine direkte Reaktion, weil der Wegfall jeglicher Etikettierung Raum für die ganz persönliche Bedeutung lässt.
Die Störung des Tagesrhythmus zwingt zum Innehalten, zum Nachdenken und bietet damit die Chance, die Alltagsroutine des städtischen Lebens neu zu interpretieren.
Unerklärt und grundlos verwundern die Ereignisse, schärfen die Wahrnehmung, geben Impulse für eine direktere Verbindung mit Menschen, Orten und Geschehnissen der Umgebung.
Im Vorfeld der Biennale und während der gesamten Veranstaltung werden verschiedene Orte in ganz München vor Zufallspublikum mit Eventminiaturen bespielt, die dokumentiert werden. Die Aufzeichnungen werden in einem Ausstellungsbereich gezeigt, der sich während der Biennale weiterentwickelt und so zum lebenden Protokoll der laufenden Begegnungen wird.
Meriel Price Komposition
Meriel Price ist Musikerin, Performance-Künstlerin und Visual Artist und schreibt Werke für das Musiktheater. Sie tritt mit Ensembles wie den Berliner Philharmonikern, dem MDR Sinfonieorchester, Stargaze und Redux auf. Außerdem arbeitet Price eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, die bereits viele Werke für sie geschrieben haben.
Ihre Musiktheaterwerke wurden auf Festivals wie 150% Made in Hamburg Theaterfest, Crescendo Festival, Berlin Festival, KlangKunstBühne und Labor Sonar aufgeführt. Sie tritt regelmäßig am Musiktheater auf, unter anderem im Berliner Ensemble, auf der Münchener Biennale, im Radialsystem in Berlin und am Theater Basel.
Sie gründete das Musiktheater-Duo »Aside« (www.asidefromthe.com), das die unangenehmen und unbeabsichtigten Facetten einer musikalischen Darbietung untersucht und mit den Erwartungen des Publikums spielt. Mit dem Ensemble »DieOrdnungDerDinge« (www.dieordnungderdinge.com) bringt sie Konzertprogramme auf die Bühne, die den Raum zwischen Konzert und Theater/Performance visuell und spielerisch erforschen.
Als Visual Artist spezialisiert sie sich auf Projekte, die Visual Art und Musik verknüpfen, wie die Ballettkomödie »Wer ist der Mächtigste auf Erden?« (Lucerne Festival, Buch erschienen im NordSüd Verlag). Außerdem hat sie Installationen für Festivals wie die Martinu Festtage in Basel, das Tempelhof Theater Festival und das Blind Spot Film and Music Festival in Berlin sowie Marionetten für das Marionettentheater Basel entworfen.
Meriel Price hat am Royal Northern College of Music in Manchester und an der Universität der Künste Berlin studiert. Davor studierte sie Visual Art am Berkshire College of Art and Design.
Aron Kitzig Video
Aron Kitzig 1979 in Berlin geboren, ist ein freischaffender Szenograph, Filmemacher und Medienkünstler aus Berlin. So produzierte er u.a. Musikvideos für Ensemble Adapter, Ensemble Moderne, die Biennale für nordische Musik Nordlichter und das Label Sollkraut. Seit 2012 betreibt er zusammen mit dem Pianisten Marc Tritschler das Berliner Künstlerlabel Testklang, das sich auf klassische und zeitgenössische Musik sowie deren Verbindung mit Film, Dichtung und Gestaltung spezialisiert hat. Testklang ist als genossenschaftliches Netzwerk organisiert und wurde 2012 gegründet. Seit 2013 beschäftigt sich Aron Kitzig mit zeitgenössischer und klassischer Oper. Zu nennen wären “Hypermusic” (Hector Parrà, Ensemble Zafran), “Parsifal” (Hamburgersymphoniker), Bach (Cello Suiten, Arne Christian Pelz (Cello)), Turandot (v. Marco Arturo Marelli (Bregenzer Seefestspiele, wiener staatsoper))
Besetzung & Credits
Komposition, Konzept, Regie: Meriel Price
mit: Karina Erhard, Philipp Kolb, Meriel Price, Johann Michael Schneider, Christoph Theussl
Video: Aron Kitzig
Kamera: Jonas Eisenschmidt
Produktion der Münchener Biennale