The Navidson Records
Ein Musiktheater als Installation
Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Koproduktion der Münchener Biennale mit KonzertTheater Bern und der Hochschule der Künste Bern - Studiengang Théâtre musical
mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Künstlerische Leitung: Tassilo Tesche und Till Wyler von Ballmoos; Raum- und Videoinstallation: Tassilo Tesche; Regie: Till Wyler von Ballmoos; Komposition: Ole Hübner, Rosalba Qindici, Benedikt Schiefer; Sounddesign: Kristian Hverring;
Jemand öffnet eine Tür. Dahinter verbirgt sich etwas. In diesem Moment gerät die Situation im Raum außer Kontrolle.
Für »The Navidson Records« arbeiten 18 Performer/innen und ein Chor gemeinsam anhand von Text, Musik und Choreografien die Idee eines Labyrinths zeichenhaft aus. Mittels einer intermedialen und raumgreifenden Installation untersucht die Aufführung das Kippmoment zwischen dem Gefühl Zuhause zu sein und dem Zusammenbruch dieser alltäglichen Vertrautheit. Was tun, wenn wir uns plötzlich im Nichts und Nirgends befinden? Dieser unheimliche Augenblick kann stellvertretend für Situationen stehen, in denen wir uns verloren wähnen und auf uns zurückgeworfen werden. Die Gestaltwerdung unsicherer Situationen erproben die Performer/innen mit den Publikum als gemeinsame performativ-musikalische Erkundung.
Für die Produktion und für die Aufführung wird ein offener Arbeitsprozess gewählt, zeitweiliger Verlust der Orientierung bewusst in Kauf genommen. Fortwährend stellt sich die Frage, welche Entscheidungen wir treffen müssen, um zum Kern des Labyrinths vorzudringen.
Ole Hübner Komposition
Ole Hübner, 1993 geboren, studierte Komposition an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Johannes Schöllhorn und bei Michael Beil an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zusätzlichen Unterricht erhielt er unter anderem bei Sarah Nemtsov, Brigitta Muntendorf und Orm Finnendahl. Er arbeitete mit dem Theater Aachen, dem Studio für Stimmkunst, der Deutschen Oper Berlin, dem Xenon Saxophonquartett, dem Ensemble Garage u.a. In seiner oft stark konzeptuellen Arbeit spielen verschiedene Ebenen von »Realität« und »Virtualität« eine zentrale Rolle. Stücke von ihm wurden international aufgeführt und von zahlreichen Rundfunkanstalten gesendet. 2014 gründete er mit dem Pianisten Felix Knoblauch und weiteren Studierenden der Musikhochschulen in Köln und Essen das Ensemble Electronic ID für intermediale Musik des 21. Jahrhunderts. Seit 2015 studiert er im Masterstudiengang am Institut für angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Kristian Hverring Sounddesign
In Dänemark geboren, begann er bereits in seiner Kindheit mit einem alten Kassettenrecorder zu experimentieren, und Klänge seiner Umgebung aufzunehmen und zu bearbeiten. Nach seinem Master in Komposition für elektronische Musik an der Kgl. Hochschule für Musik Dänemark arbeitete er u.a. zusammen mit Andrew M. McKenzie (Hafler Trio) und Derek Holzer aka Macumbista. Krishve bewegt sich mit seinen Arbeiten an der Grenze zwischen Klangkunst und elektronischer Musik. Neben seiner eigenen Arbeit wie den Independentlabels phloq und clang arbeitet Krishve als Komponist und Sounddesigner für Performances, Installationen, Theater, Film und seit 2012 als festes Mitglied von Hotel Pro Forma, dem international erfolgreichen Ensemble für Visual-Music-Performance und Installation.
Rosalba Quindici Komposition
Rosalba Quindici ist eine italienische Komponistin und Pianistin. Im Jahr 1998 schloss sie ihre Klavierstunden am Konservatorium Domenico Cimarosa in Avellino (Italien) ab. Neben Musik studierte sie Philosophie an der Universität Federico II in Neapel, wo sie 2000 ihren Bachelor und 2004 mit einer Dissertation zu Husserl und der Phänomenologie des Musikhörens ihr Doktorat (PhD) erlangte. 2003 erhielt sie ein Stipendium am Istituto Croce in Neapel und im Jahr 2004 ein weiteres an der Schule für Musik und Philosophie von Maratea. 2002 begann sie ihr Kompositionsstudium am Konservatorium Domenico Cimarosa in Avellino, das sie 2010 abschloss. Danach besuchte sie Fortbildungskurse bei Alessandro Solbiati, Azio Corghi, Stefano Gervasoni und Salvatore Sciarrino. Ausserdem nahm sie 2014 an den Internationalen Ferienkursen für neue Musik in Darmstadt teil. Gegenwärtig absolviert sie an der Hochschule der Künste (HKB) in Bern das letzte Jahr des Masterstudiengangs Musiktheorie und Komposition mit Xavier Dayer.Ihre Kompositionen wurden bei verschiedenen musikalischen und kulturellen Anlässen sowie Institutionen gespielt: an der Settimana della Cultura italiana des Italienischen Kulturinstituts Hamburg, bei der Associazione Alessandro Scarlatti in Neapel, am Festival Pianistico Internazionale in Cassano Valcuvia, am Istituto Italiano per gli Studi Filosofici in Neapel, Musikfestival in Bern, am Festival 5 giornate in Mailand, am Firenze suona contemporanea Festival in Florenz und an der Accademia di Belle Arti in Neapel.
Benedikt Schiefer Komposition
In Rosenheim geboren, studierte er Komposition in München und Basel. Neben zahlreichen Stipendien und Einladungen war er 2005 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude, 2012 erhielt er den »Preis der deutschen Filmkritik«. Sein Werk erstreckt sich von klassischen Kompositionen mit oder ohne Live Elektronik bis zu Filmmusik und Klanginstallationen. Seine Werke wurden unter anderem vom Ensemble Phönix Basel, Ensemble Ascolta, Ensemble Wiener Collage, Ensemble Gelberklang, Neue Vocalsolisten Stuttgart, bei Festivals wie ADevantgarde-Festival, Wien Modern, Ludwigsburger Festival für Neue Musik, Festspiele Europäische Wochen Passau u.a. aufgeführt.
Tassilo Tesche Künstlerische Leitung
In München geboren, studierte er Bühnenbild an der Accademia di Belle Arti in Venedig und diplomierte an der Universität der Künste Berlin bei dem Architekten Benedict Tonon und der Künstlerin Katarina Sieverding. Seitdem freischaffend, bewegt er sich mit seiner Arbeit zwischen bildender Kunst, Theater, Film und Architektur. Der Fokus seiner Theaterarbeit liegt auf der gemeinsamen Konzeption und Stückentwicklung mit Autoren, Komponisten und Regisseuren. 2008 gewann er zusammen mit dem Komponisten Leo Dick für »Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?« den Förderpreis Fonds experimentelles Musiktheater Nordrhein-Westfalen. Mit dem gleichen Team gestaltete er für das Musikfestival 2011 am Stadttheater Bern das experimentelle Musiktheater »Der Wunsch, Indianer zu werden«.
Till Wyler von Ballmoos Künstlerische Leitung
Geboren 1979 in Bern, studierte er an der dortigen Universität Theaterwissenschaft sowie an der Hochschule der Künste Bern und Luzern Violoncello. 2006 bis 2011 studierte er Regie für Theater und Musiktheater an der Theaterakademie August Everding in München. Seit mehreren Jahren entwickelt er themenbezogene Musikperformance-Projekte in der freien Szene und inszeniert an diversen Staats- und Stadttheatern. Er ist unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Stadttheater Bremerhaven, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, in Kopenhagen am Mammutteatret sowie an der Biennale Bern tätig. 2011 erhielt Wyler von Ballmoos den Debütförderpreis der Landeshauptstadt München für seine Produktion »Was is'n los?« und gewann für seine Inszenierung »Der Tod und das Mädchen - ein Wiederhall« bei den Bayerischen Theatertagen 2011 in Bamberg den Preis für die beste Regie. Er komponiert und produziert Musik für internationale Film-, Tanz- und Theaterproduktionen und war künstlerischer Leiter der WIM Bern (Werkstatt für Improvisierte Musik Bern) und der Musikfestwochen Bern.
Besetzung & Credits
Performance von: Noémie Brun, Dragana Bulut, Der Chor, Andries Cloete, Estelle Costanzo, Marie-Clémence Delprat, Maxine Devaud, Leo Dick, Michael Feyfar, Béatrice Gaudreault-Laplante, Bertrand Gourdy, Ole Hübner, Kristian Hverring, Katelyn King, Lana Kostic, Rosalba Quindici, Ruben Mattia Santorsa, Pierre Sublet, Tassilo Tesche, Sibill Urweider, Till Wyler von Ballmoos
Künstlerische Leitung: Tassilo Tesche und Till Wyler von Ballmoos
Raum- und Videoinstallation: Tassilo Tesche
Regie: Till Wyler von Ballmoos
Komposition: Ole Hübner, Rosalba Qindici, Benedikt Schiefer
Sounddesign: Kristian Hverring
Elektroakustik: Cyrill Lim
Dramaturgische Betreuung: Malte Ubenauf
Sänger: Andries Cloete, Michael Feyfar
Tänzerin: Dragana Bulut
Musiker*innen (Studiengang Théâtre Musical): Noémie Brun, Estelle Costanzo, Marie-Clémence Delprat, Béatrice Gaudreault-Laplante, Katelyn King, Lana Kostic, Ruben Mattia Santorsa, Sibill Urweider
der chor; Leitung: Auður Jónsdóttir
Musikalische Leitung: Pierre Sublet
Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Koproduktion der Münchener Biennale mit KonzertTheater Bern und der Hochschule der Künste Bern - Studiengang Théâtre musical
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch, Dänisch, Französisch, Kroatisch, Serbisch, Isländisch