Underline

Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Koproduktion der Münchener Biennale mit der Deutschen Oper Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin

Komposition und Instrumente: Hugo Morales Murguia; Storyline, Video, Ausstattung, Inszenierung: Deville Cohen;

Über 100 Jahre nach Veröffentlichung des Zukunftsromans »Flatland« verwandelt UNDERLINE E.A. Abbotts satirische Utopie in neues Musiktheater: In der assoziativen, multidimensionalen und polyphonen Komposition von Materialien, Bildern, Formen, Körpern, Bewegungen, Licht, Videos, Klängen und Musik entwickelt UNDERLIN E aus Motiven, Konflikten, Charakteren und narrativen Elementen des Romans eine kinetische Skulptur als musikalisches Objekttheater.

»Flatland« ist die autobiografische Geschichte von »A Square«, einem Einwohner von »Flatland«. In seiner Geschichte beschreibt er seine zwei-dimensionale Heimat und erzählt von seinen Reisen in Regionen mit mehr oder weniger Dimensionen, die die Grenzen seiner Wahrnehmung hinterfragen. Die fantastische Zukunftsvision, die dem Roman einst zur Kritik an seiner viktorianische Umwelt diente, liefert noch immer eine passende Analogie zu unserer Gegenwart: Szene und Musik zeigen Menschen, Lebenswelten, Stoffe und Requisiten als passgenaue Objekte und angepasste Instrumente in einer geometrischen Performance. UNDERLINE versetzt das Publikum in die Perspektive des Romanhelden, schickt es in Grenzbereiche der eigenen Vorstellungskraft und animiert zur Reflexion unserer eigenen Beschränkungen.

Deville Cohen Regie und Bühne

1977 in Israel geboren, studierte Cohen an der Kunsthochschule Berlin Weißensee sowie an der Milton Avery Graduate School of the Arts in New York und lebt derzeit in Brooklyn, New York. In seinen Arbeiten hat er einen ganz eigenen Stil in der Kombination von Video, Animationen, Grafik sowie installativen und performativen Aspekten entwickelt, in denen sich zwei- und dreidimensionale Objekte und Bilder miteinander verschränken.

Hugo Morales Murguia Komposition

Geboren 1979 in Mexiko City, lebt in den Niederlanden und arbeitet als freischaffender Komponist, Sonologist und Klangkünstler an der Schnittstelle zwischen traditionellen Instrumenten, gefundenen Objekten, Performance-Technik und Technologie. Essentiell für seine Arbeit ist die Entwicklung alternativer Formen von Klang-Erzeugung für die musikalische Komposition. Er studierte erst am Center of Research and Musical Studies (CIEM) in Mexiko City, dann in Den Haag Komposition an der Royal Conservatory sowie Sonologie am Institut für Sonologie und promovierte anschließend am Centre of Contemporary Music Practice der Brunel University in London. Auftragskompositionen entstanden für das Arditti Quartet, L’Ensemble Intercontemporain, das IKTUS Percussion Quartet und viele andere Formationen.

Besetzung & Credits

Komposition und Instrumente: Hugo Morales Murguia

Storyline, Video, Ausstattung, Inszenierung: Deville Cohen

Lightdesign: Steffen Hoppe

Dramaturgie: Dorothea Hartmann

Künstlerische Beratung: Robyn Schulkowsky, Michael Höppner

Choreographie/Performer: Elik Niv

Projektionsdesign: Bodo Gottschalk

Produktionsassistent: Miika Hyytiäinen

Performer: Elik Niv, Herve Guerrisi, Moritz Ostruschnjak, Margaux Marielle-Trehoüart

Musiker: Anja Füsti, Diego Espinosa, Almut Lustig, Emily Yabe

Dauer: 75 min

Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale

Koproduktion der Münchener Biennale mit der Deutschen Oper Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin

Weitere Aufführungen: 16.6./18.6./19.6./23.6./24.6.2016 , jeweils 20 Uhr
Deutsche Oper Berlin, Tischlerei

Deutsche Oper Berlin

Biografien

Dorothea Hartmann Dramaturgie

Dorothea Hartmann studierte Schulmusik sowie Germanistik und Theaterwissenschaften. Ab 2003 Engagements am Nationaltheater Mannheim, am Landestheater Linz und an der Staatsoper Hannover als Dramaturgin für Oper und Konzert. Seit 2012 ist Dorothea Hartmann Stellvertretende Chefdramaturgin der Deutschen Oper Berlin sowie Künstlerische Leiterin der „Tischlerei“, der experimentellen Spielstätte des Hauses. Als Librettistin im Bereich Musiktheater für junges Publikum verbindet sie eine Zusammenarbeit mit den Komponisten Peter Androsch, Stefan Johannes Hanke, Gordon Kampe, Mischa Tangian und Lin Wang. 2011 – 2013 Mitglied in der Jury für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST, 2013 Jurymitglied im Fonds experimentelles Musiktheater Nordrhein-Westfalen.

Elik Niv Choreographie/Performer

Elik Niv wurde in Shawe Zion im Norden Israels geboren und wuchs dort auf. Nach dem Wehrdienst studierte er Tanz an der Sadana Performing Arts School (Kibbutz Gaaton) und an der Talma Yalin Art School in Tel Aviv. Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er mit Choreographen wie Susanne Linke, Josef Tmim and Rami Levi in Israel zusammen. Außerdem war er für verschiedene Tanzkompanien wie DeDe Dance, Moza und die Vertigo Dance Company tätig. Im Jahr 2005 zog er nach Deutschland, um als freischaffender Tänzer in Berlin zu arbeiten. Er hat unter anderem mit folgenden Choreographen zusammengearbeitet:

Martin Stiefermann / Staatstheater Oldenburg
Susanne Linke
Mirela Waingarten / Komische Oper
Nir De Volff / Total Brutal
Santiago Blaum - Die Geschichte vom Soldaten Elik

Seit 2009 choreographiert und tanzt er für die Kompanie von Constanza Macras / DorkyPark und war bei verschiedenen Produktionen der Kompanie als Probenleiter tätig. 2013 wirkte er an Projekten von Sasha Waltz & Guests mit. 

 

 

Bodo Gottschalk Projektionsdesign

During his studies of Politics and Psychology, Gottschalk started to organize electronic music festivals, DJing, set and light design.

After graduating as a media and event technician in 2003, he worked as a lighting and projection designer for a three-year enduring laboratory for new media art and interactive systems ‘Forum Neues Musiktheater’ at the Staatsoper Stuttgart. Within this project he supported and attended workshops for object-based programming environments, like MAX/MSP and Isadora with a focus on the programming and implementation of interactive systems for performances and installations.

From 2006 to 2009 he was the lighting, projection designer and Technical Director for the ’Zeitoper’ projects of the Staatsoper Stuttgart.

Since 2009 he is working as a video engineer, operator and Vice Technical Director on several projects for the theatre collective ‘Rimini Protokoll’ such as ‘Radio Muezzin’, ‘Bodenprobe Kasachstan’ ‘Lagos Business Angels’ and ‘Situation Rooms’.

In 2010 he graduated as a Master of Event and Media Engineering.

Furthermore, he collaborates on several projects with art collectives such as ‘Alterazioni Video’, ‘phase7’ and ‘2av’.

Since 2014 Gottschalk has been a video and projection designer, as well as being the Technical Director of ‘Michael Laub / Remote Control Productions’ with recent productions including ‘Dance Portraits – Cambodia’ 21er Haus Vienna and ‘Asutorito Endoruwaito’ HAU Hebbel am Ufer Berlin. 

Miika Hyytiäinen Produktionsassistenz

Die Musik von Miika Hyytiäinen wurde bereits auf den meisten Festivals sowie anderen bedeutenden Plätzen in Finnland und Deutschland aufgeführt. Seine Stücke wurden ebenfalls in allen nordischen Ländern, Frankreich, Japan, den Niederlanden und England aufgeführt.

Der vielseitige Gebrauch der menschlichen Stimme und die Intimität des Klangs sind typisch für seine Musik. Diese vereint verschiedene Kunstformen wie Instrumentales Theater, Performanz und Theater. Hyytiäinen machte seinen Abschluss an der Universität der Künste in Berlin, wo er Komposition und Experimentelles Musiktheater bei Daniel Ott studierte.

2014 gewann sein Stück ”You Are Here” den ”Opera and the Media of the Future”-Wettbewerb, organisiert vom Glyndebourne Opera House und der University of Sussex; in diesem Jahr wurde auch seine 3D-Oper ”Aikainen” in Berlin und beim Grimeborn Festival in London aufgeführt. Seine Kammeroper "La Figure de la Terre" gelangte 2013 an den Sophiensælen Berlin zur Uraufführung.

Das experimentelle Musiktheaterstück "Pierrot Lunaire und drei Schattenträume" wurde für zwei Spielzeiten in Finnland aufgeführt und erlangte dort ebenso positive Kritiken wie beim "Tokyo Wonder Site Experimental Festival vol 8" 2013. In 2012 hatte seine Oper "Omnivore" für Mobiltelefone ihre internationale Premiere, in Zusammenarbeit mit der finnischen Nationaloper. Hyytiäinen komponierte zudem diverse Kammermusikstücke. Eines der beachtenswertesten ist ”Makabere Geschichten”, derzeit im Repertoire von vier Trios in drei Ländern. Seit 2014 ist Hyytiäinen ein Doktorand an Sibelius-Akademie in Helsinki und promoviert über die Kollaboration von Komponisten und Sängern. Er arbeitet als Komponist im Rahmen der Internationalen Biennale Plattform in München.

Hervé Guerrisi Performer

Hervé Guerrisi wurde 1981geboren. Er studierte Schauspiel am Königlichen Konservatorium Brüssel und entwickelte 2003 ein Projekt namens Cincali, das von der italienischen Immigration innerhalb Europas handelt. Verschiedene Sprachen und ihr Einfluss auf die Identität des Einzelnen faszinieren Guerrisi. Im Jahr 2009 gründete er die internationale Kompanie If Human, mit der er die Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen und Sprachen in der darstellenden Kunst erforscht. Durch diese Erfahrung kam er mit vielen zeitgenössischen Tanzkompanien in Berührung, unter anderem Les Ballets C de la B und Quan Bui Ngoc. Kürzlich trat er im Rahmen des Festival d’Avignon im renommierten Cour d’Honneur du Palais des Papes (Ehrenhof des Papstpalastes) unter Leitung von Giorgio Barberio Corsetti auf. Auch mit der Bayerischen Staatsoper in München hat er bereits zusammengearbeitet.

Margaux Marielle-Tréhoüart Performerin

Margaux Marielle-Tréhouart wurde 1991 in Paris geboren. Nachdem sie 2009 ihre Tanzausbildung (Ballet und Modern) am Conservatoire de Grenoble mit Diplom abgeschlossen hat und parallel sechs Jahre Klavier dort lernt , studierte sie Tanz an der Folkwang Universität der Künste in Essen, Deutschland. Ihren Bachelor in Tanzinterpretation erhielt sie 2013. Margaux Marielle-Trehouart ist zudem im Schauspielerischen Bereich tätig. Sie hat ein Jahr Schauspiel am Conservatoire in Grenoble studiert und wurde schon für einige Sprechrollen besetzt, entweder in Kooperation mit der Schauspiel Abteilung von der Folkwang oder auch mit professionellen Kompanien oder Regisseure  ua. Compagnie Choses dites in Frankreich,  Mizgin Bilmen, Pierre Audi oder Tanz/Schauspiel Kooperationen wie unter der Leitung von Saar Magal wo sie bei Ihre letzte Produktion an der Bayerische Staatsoper München zu sehen war.

Im Laufe der letzten Jahre wirkte sie in zahlreichen Tanz- und Schauspielprojekten und auch eigene Choreografien (soli) mit, u.a am Casa Grillo Theater Essen, am Festival Off d‘Avignon, an der Ruhrtriennale, auf verschiedenen Bühnen und Festivals in Grenoble, Tanz labor Bochum, Festival Theater der Welt Mülheim, FFT Düsseldorf und ITS Festival Amsterdam.

Seit September 2013 tanzt sie bei der Kompanie Sasha Waltz and Guests.

Anja Füsti Musikerin

Anja Füsti studied percussion in Stuttgart at the Hochschule für Musik und Darstellende Kunst with an emphasis on Neue Musik and chamber music. She continued her studies in Bern with Georges Aperghis and Françoise Rivallande at the Hochschule der Künste in the programm Théâtre Musicale et Composition and graduated with a highly acclaimed solo-perfomance.

Her work is focused on Neue Musik, free improvisation and Experimentelles Musiktheater. An intensive collaboration with choreograher Claudia Senoner resulted in several music and dance theater productions.

Further collaborations with composers like Martin Schüttler and Alan Hilario and ensembles like Neue Vocalsolisten Stuttgart and Ensemble Garage. She is playing at international festivals like the Biennale in Venice and Münchner Biennale – Festival für Neues Musiktheater.

Anja Füsti lives in Stuttgart.

Diego Espinosa Cruz González Musiker

Diego Espinosa Cruz González ist ein Multiperkussionist/Sound Artist/Forscher, der sich darauf konzentriert, das enorme Potential der Performance in der zeitgenössischen Musik und anderen künstlerischen Disziplinen zu erweitern. Er war festes Mitglied der innovativen niederländischen Ensembles Slagwerk Den Haag, Amsterdam Percussion Group und Insomnio Ensemble, wo er regelmäßige Gastauftritte hat. Er war bereits auf allen fünf Kontinenten tätig, unter anderem mit den Künstlern Pierre Boulez, John Zorn, Steve Reich, John Luther Adams, Kajia Saariaho, Frederic Rzewski, Alvin Currant, Steven Shick, Peter Eötvös, William Winant, Matmos, James Wood, Synergy Vocals, dem Asko-Schoenberg Ensemble und dem MDR Rundfunkchor.

Er wurde unter anderem mit dem Performance Grand Prize des Tokyo Experimental Festivals, dem Percussive Arts Society Award of Recognition (USA) sowie dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik für die CD Insomnio ausgezeichnet. Beim International Gaudeamus Interpreters Competition (Niederlande) wurde er Zweiter, beim International Percussion Competition (Luxemburg) Dritter.

Er promovierte an der McGill University in Montreal, erwarb seinen Master am Königlichen Konservatorium in den Niederlanden und seinen Bachelor an der Musikhochschule CIEM in Mexiko. Er hat zahlreiche CDs und DVDs aufgenommen, unter anderem für Mode Records, Tzadik, Cantalloupe, Col legno, EMF, ENCORA, NMC, Karnatic Lab, Artek, EtCetera und Navona Records.

Zuletzt war er als Gastdozent und Berater an der Columbia University in New York tätig. Außerdem veröffentlichte er vor kurzem mit James Wood und dem MDR Rundfunkchor die CD Tongues of Fire und trat als Solokünstler in Boulez‘ Repons (Niederlande), der niederländischen Premiere von Robin de Raaffs Percussion Concerto im Konzerthaus Muziekgebouw (Amsterdam), im Centre Georges Pompidou und im Centrequatre (im Rahmen des Festivals IRCAM - ManiFest­e) auf.

Almut Lustig Musikerin

Almut Lustig studierte Klassisches Schlagzeug an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Dort entstand die Grundlage für ihre abwechslungsreichen musikalischen Tätigkeitsfelder. So sammelte sie zum Teil schon während ihres Studiums Erfahrungen in unterschiedlichen musikalischen Bereichen wie Orchestermusik (Orchestern des Hessischen Rundfunks, des NDR Hannover und dem DSO Berlin), Zeitgenössischer Musik (unter anderem mit Karlheinz Stockhausen), Theatermusik (Staatstheater Hannover, Schaubühne Berlin, Berliner Ensemble, Hebbeltheater Berlin) und Experimenteller Musik (Ensemble „a rose is“). Verschiedene Preise sowie Konzerttätigkeiten im In-und Ausland folgten.

Seit 2005 führt insbesondere die Zusammenarbeit mit der argentinischen Choreographin Constanza Macras und deren Ensemble „dorkypark“ Almut Lustig als Musikerin und Komponistin zu internationalen Theater- und Tanzfestivals weltweit.

Als Mitglied zahlreicher Bands umfasst ihr musikalisches Wirken zudem die Bereiche Jazz und Popularmusik.

Seit 2003 arbeitet sie als Dozentin für klassisches Schlagzeug und rhythmische Gehörbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.

Almut Lustig lebt in Berlin.

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