Staring at the Bin

Aktionen im öffentlichen Raum; Uraufführung im Vorfeld der Biennale ab dem 28.5.2016 und während der Biennale bis 9.6.2016

Produktion der Münchener Biennale

Komposition, Konzept, Regie: Meriel Price; mit:: Karina Erhard, Philipp Kolb, Meriel Price, Johann Michael Schneider, Christoph Theussl; Video: Aron Kitzig; Kamera: Jonas Eisenschmidt;

»Staring at the Bin«, also ›Einen Mülleimer anstarren‹, ist die unmittelbare Begegnung von Öffentlichkeit, Musik und Theater, unangekündigt und unerwartet, eine Sammlung von Miniatur-Performances im öffentlichen Raum, so winzig, dass sie wie zufällige merkwürdige Begebenheiten erscheinen.

Musikalische und theatrale Ereignisse werden nahtlos ins urbane Leben eingebettet, maximal reduziert, als Pause, als Impuls, Wiederholung oder Variation. Eingerahmt und fokussiert wird das Alltagsleben zur Grundlage intimer Interaktion.

Der unmittelbare Kontakt des Publikums mit dem Werk, ganz ohne ›künstlerischen‹ Kontext ermöglicht eine neue Beziehung, eine direkte Reaktion, weil der Wegfall jeglicher Etikettierung Raum für die ganz persönliche Bedeutung lässt.

Die Störung des Tagesrhythmus zwingt zum Innehalten, zum Nachdenken und bietet damit die Chance, die Alltagsroutine des städtischen Lebens neu zu interpretieren.

Unerklärt und grundlos verwundern die Ereignisse, schärfen die Wahrnehmung, geben Impulse für eine direktere Verbindung mit Menschen, Orten und Geschehnissen der Umgebung.

Im Vorfeld der Biennale und während der gesamten Veranstaltung werden verschiedene Orte in ganz München vor Zufallspublikum mit Eventminiaturen bespielt, die dokumentiert werden. Die Aufzeichnungen werden in einem Ausstellungsbereich gezeigt, der sich während der Biennale weiterentwickelt und so zum lebenden Protokoll der laufenden Begegnungen wird.

Meriel Price Komposition

Meriel Price ist Musikerin, Performance-Künstlerin und Visual Artist und schreibt Werke für das Musiktheater. Sie tritt mit Ensembles wie den Berliner Philharmonikern, dem MDR Sinfonieorchester, Stargaze und Redux auf. Außerdem arbeitet Price eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, die bereits viele Werke für sie geschrieben haben.

Ihre Musiktheaterwerke wurden auf Festivals wie 150% Made in Hamburg Theaterfest, Crescendo Festival, Berlin Festival, KlangKunstBühne und Labor Sonar aufgeführt. Sie tritt regelmäßig am Musiktheater auf, unter anderem im Berliner Ensemble, auf der Münchener Biennale, im Radialsystem in Berlin und am Theater Basel.

Sie gründete das Musiktheater-Duo »Aside« (www.asidefromthe.com), das die unangenehmen und unbeabsichtigten Facetten einer musikalischen Darbietung untersucht und mit den Erwartungen des Publikums spielt. Mit dem Ensemble »DieOrdnungDerDinge« (www.dieordnungderdinge.com) bringt sie Konzertprogramme auf die Bühne, die den Raum zwischen Konzert und Theater/Performance visuell und spielerisch erforschen.

Als Visual Artist spezialisiert sie sich auf Projekte, die Visual Art und Musik verknüpfen, wie die Ballettkomödie »Wer ist der Mächtigste auf Erden?« (Lucerne Festival, Buch erschienen im NordSüd Verlag). Außerdem hat sie Installationen für Festivals wie die Martinu Festtage in Basel, das Tempelhof Theater Festival und das Blind Spot Film and Music Festival in Berlin sowie Marionetten für das Marionettentheater Basel entworfen.

Meriel Price hat am Royal Northern College of Music in Manchester und an der Universität der Künste Berlin studiert. Davor studierte sie Visual Art am Berkshire College of Art and Design.

Besetzung & Credits

Komposition, Konzept, Regie: Meriel Price

mit:: Karina Erhard, Philipp Kolb, Meriel Price, Johann Michael Schneider, Christoph Theussl

Video: Aron Kitzig

Kamera: Jonas Eisenschmidt

Produktion der Münchener Biennale

Biografien

Aron Kitzig Video

Aron Kitzig 1979 in Berlin geboren, ist ein freischaffender Szenograph, Filmemacher und Medienkünstler aus Berlin. So produzierte er u.a. Musikvideos für Ensemble Adapter, Ensemble Moderne, die Biennale für nordische Musik Nordlichter und das Label Sollkraut. Seit 2012 betreibt er zusammen mit dem Pianisten Marc Tritschler das Berliner Künstlerlabel Testklang, das sich auf klassische und zeitgenössische Musik sowie deren Verbindung mit Film, Dichtung und Gestaltung spezialisiert hat. Testklang ist als genossenschaftliches Netzwerk organisiert und wurde 2012 gegründet. Seit 2013 beschäftigt sich Aron Kitzig mit zeitgenössischer und klassischer Oper. Zu nennen wären “Hypermusic” (Hector Parrà, Ensemble Zafran), “Parsifal” (Hamburgersymphoniker), Bach (Cello Suiten, Arne Christian Pelz (Cello)), Turandot (v. Marco Arturo Marelli (Bregenzer Seefestspiele, wiener staatsoper))

Karina Erhard Performer

Die Querflötistin Karina Erhard ist vor allem auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kammermusik tätig. Vielfach sucht sie in ihrer künstlerischen Arbeit Überschneidungen mit anderen Disziplinen.

Mit ihren Ensembles AUSSENSTIMMEN, KAIDA, Ensemble PFCe und One Plus One, sowie als Solistin mit dem Nederlands Accordeon Atelier gewann sie zahlreiche Preise und spielte auf diversen internationalen Festivals.

Viele Komponisten haben eigens für sie oder eines ihrer Ensembles Stücke geschrieben.
Das Studium der Querflöte mit anschließender Spezialisierung auf Kammermusik und zeitgenössische Musik, absolvierte sie in den Niederlanden an den Hochschulen von Amsterdam und Utrecht.
Meisterkurse folgten.

Seit 2008 lebt und arbeitet sie in München.

Philipp Kolb Performer

Philipp Kolb, Trompete, hat natürlich sein Instrument gelernt. Doch dies reichte ihm wohl nicht. Sein Jurastudium verfolgte er intensiv bis zum Examen, „aber nur als Hobby, ich wollte wissen, wie das juristische und behördliche Denken funktioniert“. In Kombination mit verschiedensten Interessen von Autorestaurierung bis Zirkularatmung entstand ein Wissensstatus, welcher ihn das Trompetespielen allein als zu einseitig erschienen lies. „Wenn ich nur Trompete spielen würde, hätte ich das Gefühl, dass mir Input fehlt“. So war er auch tätig als Produktionsleiter verschiedenster Kunstprojekte im öffentlichen Raum, Netzwerkbetreuer einer Rechtsanwaltskanzlei, Motorradrestaurateur, Betriebsratsvorsitzender und Krankenpflegehelfer.

Sein musikalischer Weg führte über vielerlei Orchester- und Theaterengagements letztendlich zur zeitgenössischen Musik, nicht nur als Trompeter und Tubist, sondern auch als Komponist, Darsteller und Organisator.

Produktionen wie "UnterWasser - ein Freiheitsentzug", „Ensemble Finale – Live-Improvisationen zu Fussballspielen“ und „Das Pater Noster Konzert I + II“ tragen genauso seine Urheberschaft wie die szenischen Produktionen „Die Drachenzähler – eine diskursive Prozession“ oder „Isar-quer“. Und letztendlich auch die Gründung von „piano possibile“ mit Klaus Schedl im Jahre 1993. Als dessen Intendant vesucht er, die kreativen Kräfte des Ensembles zu bündeln und zu stärken.

Christoph Theussl Performer

Christoph Theussl ist gebürtiger Steirer und lebt heute in München. Er arbeitet als Liedermacher, Schauspieler, Performer, Musikkabarettist, Satiriker, Lesebühnenautor und Moderator. Sein Lebensraum ist die Bühne, sein Instrument ist die Gitarre, seine Verteidigungsstrategie die Satire und sein zentrales Ausdrucksmittel eine Sprache, die kulturell stark von der Österreichischen Herkunft geprägt ist.

Theussl ist Preisträger des Förderpreises der Liederbestenliste 2014, sowie des Förderpreises der Hanns Seidel-Stiftung 2015 und Stammmitglied der Münchner Lesebühne „Schwabinger Schaumschläger“. Sein erstes musikkabarettistisches Soloprogramm „Theussl’s Welthitz“ hatte im Herbst 2013 im Vereinsheim München Premiere. Seine aktuelle CD „endlich - Lieder für alle, die noch leben“ ist ein Doppelalbum zum Thema Tod und erschien 2014 im Verlag Periplaneta Berlin. 

Johann-Michael Schneider Performer

Johann-Michael Schneider, geboren 1966 in Hannover, 1989-93 Violinstudium an der Hochschule für Musik Köln, 1994 Regieassistent von R. Ciulli, Theater an der Ruhr, 1995-98 Schauspieler am Theater Dortmund, seit 1998 freischaffend als Schauspieler und (Theater-)Musiker an vielen Theatern, regelmäßig Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, seit 2006 auch Regie, eigene musikalisch-theatralische Projekte. Mein Hauptinteresse gilt - kurz gesagt - dem Musikalischen des Schauspiels und dem Theatralischen der Musik.

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. OK